Funken sprühen, der Adler auf der Schutzmaske des Schweißers wendet dem Betrachter drohend den Kopf zu. Fast wie ein Comic zeigt das Bild: Hier ist die amerikanische Industriemacht am Werk. Diese Darstellung des Industriesektors erinnert eher an den sozialistischen Realismus oder die Zeit des New Deal, als an das 21. Jahrhundert. Klischeebeladen und ironiefrei, ziert das Bild die Titelseite der sogenannten Industriestrategie für die nationale Verteidigung (National Defence Industrial Strategy, NDIS), einem Dokument, das zum Jahresbeginn 2024 veröffentlicht wurde, dem letzten Amtsjahr von Joe Biden als US-amerikanischem Präsident.
Bei der Vorstellung des Dokuments im Pentagon betonte Laura Taylor-Kale, United States Assistant Secretary of Defense for Industrial Base Policy, der amerikanische Staat müsse seine Rüstungsindustrie stärken. Schließlich rüsteten Amerikas Gegner auf ein Niveau auf, das seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erreicht wurde. Taylor-Kale wies auf die zunehmende Bedrohung durch China hin, das die bestehende internationale Ordnung auf den Kopf stelle. Sie bekräftigte die Unterstützung Amerikas für die Ukraine bei der Verteidigung gegen die russische Aggression und verwies auf den Kampf Israels gegen die Hamas. »Dieses Arsenal der Demokratie hat schon dazu beigetragen, beide Weltkriege und den Kalten Krieg zu gewinnen«, erinnerte sie. »Und noch lange in der Zukunft kann und muss es diesen Vorteil einer integrierten Abschreckung bieten.«
So wird die Aufrüstung als wichtiger Baustein für die Artillerie-Schlachten in der Ukraine und für Israels unerbittliche Bombardierung des Gazastreifens und des Libanons präsentiert. Es ist ein Revival des Zweiten-Weltkrieg-Jargons in einem zeitgemäß-raffiniert designten Paket für das 21. Jahrhundert.
