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Das Wirtschaftsmagazin

Die fünf wichtigsten Wirtschaftsgrafiken zur Wahl

Der wirtschaftliche Abschwung hat diese Wahl geprägt. Das Wahlverhalten der Menschen hat direkt etwas mit ihrem Einkommen zu tun.

Die CDU wird stärkste Kraft bei der Bundestagswahl. Credit: IMAGO / Xinhua

Die Bundestagswahl 2025 hat die politische Landschaft Deutschlands erschüttert und die Ampel wurde abgestraft: Die SPD stürzte auf ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte der Bundesrepublik, die Grünen verloren deutlich an Zuspruch, und die FDP verabschiedete sich gemeinsam mit Christian Lindner aus dem Bundestag. Die Union wurde mit 28,5 Prozent zwar stärkste Kraft, doch ihr Erfolg blieb weit hinter den Erwartungen zurück – nicht zuletzt wegen Friedrich Merz’ fatalem Einriss der Brandmauer zur AfD. Die feierte ihren bislang größten Wahlerfolg und konnte ihr Ergebnis auf über 20 Prozent verdoppeln. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass eine in Teilen gesichert rechtsextreme Partei ein solch hohes Ergebnis einfährt. Besonders stark schnitt Die Linke mit über 8 Prozent ab, die ein politisches Comeback feierte. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) konnte sich nicht über die Fünf-Prozent-Hürde retten und verpasste mit circa 13.000 verpassten Stimmen knapp den Einzug. Damit verschieben sich die Mehrheitsverhältnisse im Deutschen Bundestag dahingehend, dass eine große Koalition aus SPD und Union die wahrscheinlichste Option ist.

1. Wirtschaftliche Lage: Die lahmende Wirtschaft bereitet den Menschen Sorge 

Die wirtschaftlichen Sorgen vieler Menschen haben die Wahl maßgeblich bestimmt. Das drückt sich auch in Umfragen aus: 83 Prozent der Befragten bewerten die gesamtwirtschaftliche Lage als schlecht – ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu 2022, als es noch 39 Prozent waren. Heute beurteilen gerade einmal 16 Prozent der Menschen in Deutschland die wirtschaftliche Lage noch als gut. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zwei zurückliegende Rezessionsjahre und wirtschaftliche Stagnation verlangen den Menschen viel ab. Die Reallöhne fallen immer noch geringer aus als vor dem Preisschock und die Preise des alltäglichen Lebens sind immer noch hoch. 

Besonders dramatisch ist die Situation bei AfD- und Union-Wählenden: 96 Prozent und 90 Prozent sind mit der Wirtschaftslage unzufrieden. Am besten bewerten die wirtschaftliche Lage die Wählerinnen und Wähler der Grünen und Linken. 

2. Wirtschaftliche Situation: Das Gerechtigkeitsempfinden ist eine Frage des Geldbeutels 

Diese Bundestagswahl hat gezeigt, dass das Wahlverhalten der Menschen direkt mit der Größe ihrer Geldbeutel zu tun hat: Je kleiner das Einkommen, desto eher empfinden Menschen Deutschland als ungerecht. Bei Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1500 Euro sagen 64 Prozent, dass es in Deutschland ungerecht zugeht, bei Menschen mit 3500 Netto-Einkünften glauben immerhin 46 Prozent, dass es gerecht zugeht. 

Besonders drastisch zeigt sich das Ungerechtigkeitsempfinden darüber im Ost-West-Vergleich: Während in Ostdeutschland 87 Prozent der Menschen das Wirtschaftssystem als ungerecht empfinden, sind es in Westdeutschland 54 Prozent. Das ist mehr als nur eine Stimmungslage – es ist ein strukturelles Problem, das die Politik bisher ignoriert hat. 

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