Das neoliberale Revival läuft auf Hochtouren: Friedrich Merz hat die CDU so neoliberal ausgerichtet wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Deregulierung, Privatisierung und Entstaatlichung stehen wieder im Mittelpunkt. Ein zentraler Baustein dieser Agenda: üppige Steuersenkungen für die Reichsten.
Friedrich Merz kündigte eine steuerliche Entlastung von 99 Milliarden Euro für 84 Millionen Bürgerinnen und Bürger an. Das klingt auf den ersten Blick vielversprechend Bei einer Pro-Kopf-Aufteilung wären das knapp 1200 Euro pro Person. Doch so ist die Entlastung nicht angelegt; von diesen 99 Milliarden Euro sollen 28 Milliarden an das reichste Prozent der Bevölkerung fließen. Das bedeutet, fast ein Viertel der Entlastungen geht an die Superreichen. Die untere Hälfte der Bevölkerung hingegen soll mit lediglich 12 Milliarden abgespeist werden. Übersetzt: Nur ein Neuntel der Entlastungen geht an jene, die es am dringendsten benötigen würden.
Schon diese Zahlen offenbaren eine beispiellose Schieflage. Doch die daraus folgende Pro-Kopf-Entlastung setzt noch einen oben drauf: Das reichste ein Prozent hätte eine jährliche Entlastung von durchschnittlich 33.333 Euro. Die untere Hälfte der Bevölkerung hingegen bekäme im Schnitt gerade einmal 286 Euro Entlastung im Jahr. Das bedeutet, dass die Reichsten das 116-Fache der steuerlichen Entlastung pro Kopf erhalten würden – ein unfassbares Missverhältnis.
Abonniere kostenlos unseren wöchentlichen Newsletter, um diesen Text weiterzulesen:
AbonnierenGibt’s schon einen Account? Login