Als Donald Trump erneut ins Weiße Haus einzog, standen die Tech-Giganten schon bereit. Silicon Valley, einst progressiv und divers, hat sich mit ihm verbündet, für schnelle Deals, kurze Dienstwege und maximale Expansion. Das Eindringen in den Finanzsektor ist dabei ihre neueste Wachstumsstrategie. So soll etwa X, ehemals Twitter, vom Nachrichtendienst zum wertvollsten Finanzinstitut der Welt werden. Und Trump öffnet dafür, mittels weniger Kontrollen und Regeln, Tür und Tor.
Auch in Europas Finanzsektor sind Tech-Konzerne immer präsenter: mit eigenen Finanzdiensten wie die digitalen Geldbörsen Apple Pay und Google Pay sowie mit IT-Diensten für Banken wie Amazon AWS und Microsoft Azure. Letztere sind in der EU bereits weit verbreitet. Diese Entwicklung droht Europas Abhängigkeit von den Tech-Konzernen um einen weiteren Sektor zu vergrößern. Soll das verhindert werden, ist ein zügiges Handeln auf europäischer Ebene gefragt. Eine neue Studie der Finanzwende Recherche zeigt, wie dieses aussehen kann.
Warum Finanzdienste für Big Tech so attraktiv sind
Finanzdienstleistungen sind für Big Tech äußerst profitabel. Sie liefern sowohl wertvolle Finanzdaten als auch direkte finanzielle Einnahmen. Gerade Zahlungs- und Transaktionsdaten lassen tief blicken: Hobbies, Essverhalten, Gesundheitszustand, politische Gesinnung und Lebenssituation lassen sich so sehr gut ableiten. Das wiederum hilft den Konzernen, ihre Produkte in allen Geschäftssparten zu optimieren und das Gesamtgeschäft zu stärken.
Indem sie IT-Dienste und IT-Infrastruktur für Finanzinstitute bereitstellen, werden Big Tech selbst zur kritischen Infrastruktur. Banken, die auf Cloud-Services oder KI von Drittanbietern setzen, sind weitgehend von den großen Tech-Unternehmen abhängig. Vier Anbieter – Amazon AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und Alibaba Cloud – kontrollieren 70 Prozent des Cloud-Marktes. Laut Bafin könnte mehr als die Hälfte der Unternehmen ihre ausgelagerten IT-Dienste nicht zurückholen, was die Abhängigkeit des europäischen Finanzsektors verstärkt.
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