Im Frühjahr 1924 kämpfte die deutsche Linke um die Umverteilung des Vermögens der Hohenzollern. Die Herrscherfamilie hatte nach der Abdankung Wilhelms II. und nach der Gründung der Weimarer Republik im Jahr 1919 ihre Macht verloren. Diese unbekannte Episode ist reich an Lehren für die heutige Zeit. Sie veranschaulicht die Fähigkeit der Eliten, die Sprache des Rechts zu nutzen, um ihre Privilegien zu bewahren – und damit gegen die kollektiven Bedürfnisse zu handeln: Gestern der Wiederaufbau des vom Ersten Weltkriegs verwüsteten Europas, heute die Bearbeitung der neuen sozialen und klimatischen Krisen.